Die Nacht war sehr kühl, der Morgen grau und windig, und es hat geregnet! Trotzdem frühstücken wir ein letztes Mal auf der Terrasse. Danach Zusammenpacken und Auf Wiedersehen kleines Apartment! Wir setzen den kleinen Opel von unserem Privatparkplatz im Hauseingang zurück und fahren ein letzeMal die steilen Straßen hinab. Kurz vor unserer Werft kaufen wir noch bei Lidl den Restproviant ein, und dann geht’s vollbepackt zum Boot. Mit Hochdruck werden die letzten Arbeiten erledigt. Es wird bezahlt, das Trinkgeld nicht vergessen, und dann drängen uns die Jungs vom Kran zum Fertigmachen. Ein paar Sachen bleiben so unerledigt, aber Hauptsache ins Wasser, und endlich los. Problemlos und glatt kranen uns die Jungs in die Kranbucht, und ohne festzumachen starten wir gleichzeitig rückwärts in dem Moment, in welchem die Krangurte unter uns weggezogen werden. Alle Achtung! Das ist wirklich professionell!
Leider erwartet uns eine unruhige Motorfahrt bei ungeheurer Kabbelwelle. Dabei stellt sich wieder einmal heraus, dass es für den Magen ungünstig ist a.) unter Deck zu arbeiten und b.) dabei noch die Toilette sauber zu machen. So erreichen wir nach zwei lebhaften Stunden auf See (ohne die geplante Essenszubereitung unterwegs!) Kavala, das von See aus noch einmal um einiges eindrucksvoller ist. Der lange Gästesteg der Marina weist nur noch ein letztes freies Plätzchen außen auf, doch schon nach einer Stunde rummst ein großes Segelboot gegen unsere Bugreling, und es stellt sich heraus, dass wir offensichtlich auf seinem Platz liegen. So jemand wie ein Hafenmeister gibt uns dann aber gegenüber am Muringsteg einen Platz, deren Muringleine jedoch dermaßen mit Muscheln besetzt ist, dass wir uns Schnittwunden an den Fingern zuziehen. Ein bulgarischer Nachbar hilft uns weiterhin das Leinendurcheinander zu entwirren, und so liegen wir nach diversen Festigkeitstests mit Einfahren in die Murings (!) so bombenfest, dass uns selbst ein Orkan nichts anhaben würde.

Abends essen wir sehr gut „bürgerlich“ in einem kleinen Restaurant – sehr ähnlich den beliebten türkischen Lokantasis, bevor wir erschöpft in die Koje fallen, leider begleitet von einem ungeheuren Knarzen der Vorleinen – sind sie ja bis zum Bersten gespannt…