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2 Tage Limenaria (Thassos) – wir brauchen Proviant

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wie schon in den letzten Beiträgen vermerkt, haben wir kaum noch Proviant. Am letzten Abend am Anker bei Potos werden Spaghetti mit Dosentomaten gemacht. Die Nacht ist ruhig, auch der Morgen, doch als wir abfahren frischt es auf. Das gefällt uns nicht gut, da wir nicht wissen, wie voll es in Limenaria ist und wie wir anlegen können. Gu ist bereits aufgeregt, weil sie mit ungutem Bauchgefühl an den Anleger mit Heckanker denkt.

Schon von weitem sehen wir viele Masten, leer wird es nicht sein. Daher bereiten wir schon einmal den Heckanker vor. Wenn wir überhaupt einen Platz finden, dann nur mit Bug zum Kai und Heckanker. Das macht Gundel noch nervöser. In der Tat gibt es gerade mal eine kleine Lücke zwischen all den großen Yachten, wo wir hineinpassen können. Aber rechts und links Anker. Wo können wir unseren Anker setzen ohne über eine Kette zu geraten? Nach mehreren Kreisen trauen wir uns und es gelingt! Ein Spanier von einem Nachbarboot hilft mit den Leinen und nach einigem Hin und Her sind wir fest. Links ein solides Aluboot aus Genf, auch mit Heckanker, rechts eine 55er Bavaria! Da kann ja nichts passieren! Gu braucht erstmal eine Durchschnauf-Pause, da sehr mitgenommen von der Anspannung, ob der Anker im richtigen Moment an der richtigen Stelle in der richtigen Länge des Ankerbandes geworfen wurde. Aber es hat 100% hingehauen.

Froh machen wir das Schiff klar, auch der Wasserhahn direkt vor unserem Bug funktioniert, was wollen wir mehr? Einige kleine Einkäufe für den Lunch und das Frühstück morgen, dann legt sich die Aufregung. Wir kennen ja Limenaria gut von unserem Aufenthalt vor drei Jahren, ein bisschen Blankenberge-Feeling. Größere Hotelkästen (in Wahrheit aber nur ein Drittel so hoch wie in Belgien) davor ein Restaurant neben dem anderen. Dazwischen noch Andenkenbuden jeder Art. Es ist noch keine Hochsaison, dennoch alles schon gut gefüllt.

zum Abendessen gehen wir in das uns bekannte Elia Restaurant etwas abseits vom Trubel. Man sitzt unter Bäumen in einem hübschen Hotelgarten mit Blick auf den Athos, wird freundlichst bedient und mit leckeren Essen verwöhnt, nur etwas überteuert, was uns aber nicht stört.

Der zweite Tag ist ausgefüllt mit Grundeinkäufen. Auch Diesel muss getankt werden, doch glücklicherweise hat unser Bavaria-Bootsnachbar einen Tankwagen bestellt, so können wir auch gleich unseren Tank randvoll auffüllen. Bei der Suche nach Gemüse gehen wir zu einem Supermarkt am Südende der Promenade, doch er hat nicht viel zu bieten, dafür entdecken wir einen Segelzubehörladen, wo wir gleich einige Zeisinge erstehen.

Da sind wir fast am Ortsende und wir sehen eine eiserne Brücke aus dem 19. Jahrhundert über die Straße. Das wollen wir erkunden und machen dann bei einem Spaziergang durch ein sehr hübsches Pinienwäldchen schöne Entdeckungen. Es gab am Anfang des 20.Jahehunderts ein großes prosperierendes Erzabbaugebiet hier, geleitet von einer deutschen Bergbaugesellschaft (Speidel). Das jetzt verwahrloste Verwaltungsgebäude steht prachtvoll auf einem Hügel über dem Meer, dahinter Werkräume, die zu einem Museum umgestaltet werden. In einem Innenhof sind wohl auch im Sommer Veranstaltungen geplant. Schön, immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Nach den Einkäufen gehen wir wieder auswärts essen. Die Fressmeile ist zu einladend und im Boot ist es zu stickig um zu kochen. Auch etwas außerhalb gelegen finden wir ein voll besetztes Lokal ‚Agistri‘, wo wir sehr lecker Stifado und Kalamari essen. Um all der Wespen Herr zu werden befinden sich überall an den Tischen rauchende Kaffeesatz-Teller gegen die sich übet die Fleischmahlzeiten hermachenden Wespen , was eher die Lust am Essen der menschlichen, aber nicht der tierischen Gäste verdirbt. Uns lassen die Tierchen völlig links liegen, denn die Sonne ist untergegangen und sie müssen heim ins Nest – Feierabend!

Dann auf unserem Rückweg geht noch der Blutmond direkt über der Landzunge auf, überall werden die Handys gezückt. Morgen soll dann Abreise sein.

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