es ist mäßiger Wind aus Nord angesagt, der aber nachmittags stärker werden soll. Da wir alle wichtigen Dinge in Chios erledigt haben, wollen wir auf die von uns so geschätzten Oinoussesinseln. Der Hafen dort ist sehr geschützt und man kann herrlich über die Insel wandern. So machen wir uns nach dem Frühstück auf und müssen dann allerdings mit gerefftem Groß und Motor ca. 2 Stunden schippern. Es klappt aber gut und auch der Anleger ist 1a. Wir liegen längsseits am Steg gegenüber dem Yachtklub. Nach einem Spaziergang durch das Städtchen um zu sehen, ob alles noch so ist wie wir es in Erinnerung haben, kochen wir unsere Gemüse-Vorräte vollständig auf, da einige schon Verwesungsanzeichen aufweisen. Gemütlich essen wir bei der untergehenden Sonne.

Hier werden wir abwarten, bis der ersehnte Südwind eintrifft. Das bedeutet mindestens 6 Tage Urlaub auf den Oinousses!
Beim ersten Stadtbummel lernen wir eine hyperaktive Kanadierin kennen, die mit zu der ausländischen „Community“ gehört, welche alte Kapitänshäuser aufkaufen und piekfein renovieren lassen. Sie zeigt uns ihr derzeitiges Haus, das zum Gästehaus umgebaut wird und Mitte August fertig sein soll. Uns ist nach der Besichtigung des Rohzustandes schleierhaft, wie da über 10 Gäste im Sommer beherbergt werden sollen!!!
Gleich am nächsten Tag wandern wir um den Ostteil der Insel, ein Marsch von 2 1/2 Std. Es ist toll wie immer, aber auch etwas anstrengend. Wir essen „zu Hause“, da noch viel übrig ist, jedoch hat das italienische Restaurant im Ort schon geöffnet.
Der folgende Tag ist ruhiger, kühler und bedeckter. Wir wandern nur zur Badebucht Kastro. Auf dem Weg stellen wir fest, dass viele Segelyachten in der Bucht vor der kleinen Bar ankern. Man scheint dort gut geschützt bei Nordwind liegen zu können.


Leider hat die Bar geschlossen, aber wenigstens hat die Pipi- Lounge auf!!!

Eine schwarze Gewitterfront zieht glücklicherweise haarscharf im Süden an uns vorbei. Es wird merklich kühler. Deshalb ziehen wir vor abends an Bord zu essen.
Am nächsten Tag ziehen wir wieder in dieselbe Richtung los und machen eine Wanderung über die sich anschließende Halbinsel durch ganze Wälder herrlich blühender, haushoch gewachsener Oleander.

Abends essen wir sehr lecker im italienischen Restaurant oben im Städtchen und unterhalten uns sehr angeregt mit einem britischen Paar aus Ipswich, die hier mit ihrer Orion vor Anker liegen, über die Tücken des Segelns im Gebiet vom River Orwell und Deben. Dabei werden viele Erinnerungen wach an unsere zT. urkomischen Schlickmanöver und Strandungen auf Sandbänken noch mit unserer Galadriel!
Den letzten Tag beginnen wir mit Resteinkäufen – wir werden morgen nach Lesbos aufbrechen – , einem kleinen Schnack mit der Frau von dem (historischen) 14m-Segelkahn Phönix aus Frankfurt, der Anlegehilfe einer älteren Schweizer Einhandseglerin mit einem älteren Kahn mit polnischer Flagge, die stets beide Doppelsteuerräder gleichzeitig bedienen musste und etwas unbeholfen einher kam und schließlich einer langen Wanderung zum Kirchlein Irene, das immer noch nicht geöffnet hat! So haben wir nun die gleichen eingefahrenen Wege abgegangen wie vor zwei Jahren. Ziemlich erschöpft kehren wir zurück, erholen uns ein wenig, um dann am Abend im Restaurant Glaros etwas mäßig zu Abend zu essen. Ziemlich geschafft geht’s in die Koje, denn morgen um 6.00 wird die Nacht vorbei sein!