
Wir haben noch ein paar Tage bevor wir in die Samos Marina wollen, um Felix mit Familie zu empfangen. Wir haben noch nie in der Pandelibucht auf Leros geankert, was von vielen als wunderschön beschrieben wird. So fahren wir unter Motor die 2,5 am, weil der Wind zu schwach ist. Von Hugh wurde uns der Platz direkt neben der Hafeneinfahrt am Strand empfohlen, allerdings finden wir, dass man dort ein richtiges Hindernis wäre. Bb davon ist ein Bojenfeld, wo man gegen Gebühr festmachen kann. Wir nehmen aber die südlich angrenzende Bucht, die von Heikell empfohlen wird. Der Ankergrund ist allerdings doch von Seegrasfeldern durchsetzt, sodass wir drei Ankerversuche machen, bevor wir richtig liegen. Der Blick hier ist phantastisch, auf der einen Seite die Ortschaft Pandeli mit den Windmühlen und dem Kastro, auf der anderen Seite die hohen Berge von Kalymnos, wir sind absolut begeistert.
Bei den Ankerversuchen wird der Motor immer schlapper, zuletzt lassen wir ihn mit der Hand runter. Auf jeden Fall liegt der Anker aber gut und wir schippern mit dem Dinghi an Land. Der Gang durch das Dorf mit Einkäufen in dem mäßig bestückten Supermarkt wird abgerundet durch ein leckeres Essen bei Dimitris O Karaflas (Dimitri dem Glatzkopf). Im Dunkeln geht es auf das Boot zurück und eine ruhige Nacht erwartet uns.
Der kommende Tag ist dagegen eher ein Katastrophentag. Nach einem schönen Bad und ausgiebigem Frühstück, wandern wir an Land an der engen befahrenen Straße in den Hauptort Platanos und frischen unsere Versorgungslücken in einem phantastisch ausgestatteten Supermarkt auf. Wir essen etwas bescheidener gegenüber im kleinen Eckrestaurant von O Dimitris. Am späten Nachmittag zurück auf dem Boot fällt Wolf Dieter dann ein, sich an der Ankerwinde zu versuchen. Sind die Kohlebürsten schon verbraucht oder sind sie verklemmt? Das müsste doch zu lösen sein: also aufschrauben! Leider werden zum Teil falsche Schrauben gelöst und das Getriebeöl läuft aus. Mit Zewa und Lappen versuchen wir, die schlimmste Verunreinigung des Wassers zu verhindern. Auch das Wie zusammensetzen funktioniert nur nach Gundels tatkräftiger Hilfe. Leider ist bei der Aktion aber ein kleines Teil aus dem Getriebe gefallen und die Ankerwinde fasst dadurch nicht richtig. Das bedeutet endgültig, dass der Anker manuell gehievt werden muss, aber natürlich erst am nächsten Morgen.
In der Nacht frischer der Wind arg auf, aber vor allem kommt jetzt eine Welle aus Südost in die Bucht. Es wird eine äußerst durchwachsene Nacht mit ordentlichem Schaukeln der ersten Klasse. Nach dem Frühstück ziemlich früh verlassen wir um 8 den Ankerplatz, weil wir ohnehin nicht mehr schlafen könnten, aber auch weil wir die lange Strecke nach Samos schnell hinter uns bringen wollen. Es soll nämlich jetzt wieder stürmischer werden, sodass die nächsten Tage noch schlechter für den Nordkurs wären. Nach 8 Stunden teilweise schönen Segelns kommen wir in der Marina an und bekommen mit dem Hinweis, dass wir repariert werden müssen auch einen guten Platz am Ponton C.