Leider bleibt die Nacht nicht ganz so ruhig. Erstens geht fälschlicherweise der Ankeralarm für 2 Sekunden los, gleich wach im Salon bleibt. Zweitens sieht WD im Wetterbericht, dass ein Gewitter angesagt ist, und drittens wollen wir eh um 5 Uhr aufstehen, um rechtzeitig vor Unwetter und angekündigtem Starkwind aus Südost in Patmos angekommen zu sein. Pünktlich um 6.00 sind wir in der Tat von Blitz und Donner umgeben, so dass wir nicht abfahren können. Aber – oh Wunder – das Gewitter tangiert uns nur am äußersten Rande, und wir können um 6.30 den Anker lichten. Vor Aufregung bekommt erstmal der arme WD seine Darmprobleme! Die See ist ruhig, so dass wir nach 3 Stunden unter Motor in der schönen Grikosbucht im Süden von Patmos an einer Tonne festmachen können. Der etwas humorlose „Zigarettenmann“ (er hat stets eine Zigarette im Mundwinkel) kommt sogleich angeschossen und kassiert 10€ diese Nacht und auch alle folgenden. Wir sind froh uns in Sicherheit zu wissen, denn der Wetterbericht hat Südost 6 Bft angesagt. Leider ist die Grikosbucht gerade in dieser Richtung offen, hat aber eine geschützte Insel davor. Der angekündigte Wind setzt nun auch langsam ein, die Wellen werden höher, so dass uns selbst in dieser geschützten Lage der ungeheure Schwell erreicht. Ab dem Nachmittag steigert sich das ganze in ein Pfeifen und Rauschen und Schwanken, so dass wir im Boot nicht mehr sicher stehen können. Zum Glück werden wir nicht seekrank – und die Tonne hält!


Die Nacht ist nur mit Oropax zu ertragen, der Morgen wird jedoch besser, und wenigstens scheint die Sonne wieder!

Der Wind lässt nach. WD geht es wieder besser, so dass wir an Land rudern und eine 4 km lange Wanderung nach Skala machen können. Nach einer Kaffeepause in einem Café wollen wir die Situation hinten in der Nordecke am Yachthafen prüfen, wo wir vor zwei Jahren angelegt haben. Wir müssen nämlich dringend Wasser auffüllen. Die Frage stellt sich überhaupt: wo bekommt man hier auf dem wasserarmen Patmos Wasser? Leider ist der Steg voll besetzt, aber immerhin erfahren wir von einem sehr sehr freundlichen Mädchen, dass im Haupthafen für Segler die Möglichkeit besteht kurz längsseits festzumachen, um Wasser aufzufüllen. Beruhigt machen wir noch paar Einkäufe und fahren mit dem Bus zurück nach Grikos. Es ist früher Abend und wir beschließen, in dem unserem Boot direkt gegenüber liegenden Restaurant Ktima Petra zu essen. Es ist ein kleines sehr leckeres Festmahl geworden. Leider ist es immer noch windig als wir zurück zum Boot rudern.