Die folgenden vier Tage verbringen wir mit unseren Freunden im Ferienhaus auf Kalymnos. Das Boot bleibt in der Kos Marina, wir fahren mit der Blue Star (Luxus pur innen!!!) nach Pothia, wo uns Jean abholt. Wir schlafen diesmal im Wohnzimmer, da für die paar Tage ein anderes Quartier nicht lohnt. Unsere Tage sind voll mit Reden, Essen und Baden am Strand von Emborios, Telendos und Vlychadia, dann abends dasselbe im Ferienhaus. Wir verstehen uns alle gut, bereden die Welt- und Familiensituation, einfach immer wieder nett.





Dann heißt es mal wieder Abschied nehmen. Mit der Fähre geht’s wieder zurück nach Kos, wo White Satin schon wartet und freudig mit den Hufen scharrt. Wir holen unsere gewaschene Wäsche ab, kaufen noch Geschenke in der Stadt und Lebensmittel im Supermarkt. Und dann todmüde wieder ins eigene Bett fallen. Herrlich – wären da nicht die Mücken…Am nächsten Morgen (Freitag, den 09.06.) wird uns der Wind irgendwohin nach Süden tragen…
Um 12.00 heißt es die Marina zu verlassen. Voher duschen wir nochmal ausgiebig, waschen das Boot schön und nehmen reichlich Wasser.
Trotz ordentlicher Brise klappt das Ablegen hervorragend, auch weil ein Marinero zur Stelle ist. Mit dem Wind im Rücken reicht für den Weg nach Süden die Genua vollkommen aus. Es ist ein Supersegeln! Wir planen eventuell in den Hafen von Kardamaina im Süden von Kos zu segeln. Jedoch kommt uns auf halber Strecke mit einem Mal ein unvorhergesehener 5 Bft entgegen. Zum Glück setzen wir kurz vorher noch das Groß. Der Wind wird immer heftiger, und die Wellen deutlich höher. White Satin liegt immer stärker auf der Backe, wir bekommen permanent Wasser über, das Beiboot – durch die Schräglage teilweise im Wasser aufschlagend – teilt sich mit uns die Brecher, so dass auch wir durchnässt werden! Wir verkleinern zweimal die Genua und WD setzt ein Reff ins Groß – ein anstrengendes Unterfangen, das Boot im Wind zu halten und die sich verklemmenden Reffleinen zu ordnen! Durch die Krängung fliegt natürlich alles im Boot durcheinander. Wir beschließen nach Nisiros zu segeln, die einzig mögliche Richtung bei diesen Verhältnissen. Doch graut uns davor bei diesem Wind in Pali mit Heckanker anzulegen. Wir erhoffen uns mehr Landschutz und eine ruhigere Lage vor Anker in der Bucht der kleinen, mit Abbauindustrie von Bimsstein bestückten Insel Gyali, die wir dann schließlich und endlich erreichen. Etwas geschafft lassen wir den Anker in den einmaligen sandigen Grund fallen! Puh, so einen Höllentrip hatten wir noch kaum erlebt! Jetzt ist erstmal Erholung und Kochen angesagt. Zwar schwankt das Boot noch in der hereinkommenden Dünung, aber was ist das schon im Vergleich zu den Stunden vorher. Müde aber froh schlafen wir trotz des Schwankens ein.
LIEBE WHITE SATIN!
DU HAST UNS WUNDERBAR OHNE MURREN UND KNURREN DURCH WIND UND WELLEN GETRAGEN. ALLES WAR PERFEKT AN DIR! DAFÜR EIN DICKES SCHULTERKLOPFEN VON DEINEN
WHITESATINS