Aber wir wollen ja nach Süden weiter! So entscheiden wir uns für den Tag mit dem meisten Wind (Bft 3) um nach Leros weiter zu segeln. Und in der Tat: wir können herrlich bis vor die Einfahrt von Lakki SEGELN. Wir sind total entzückt, noch nicht ein Etmal motort zu haben.
In der Lakki Marina wird uns von einem kleinen weißhaarigen Machotypen (etwa vom Typ abgehalfterter Segelchampion) ein gewagter Liegeplatz am Kopfende des Stegs zugewiesen. Aber zu seiner Ehrenrettung: Er hilft sehr gekonnt mit und ist auch insgesamt hilfsbereit. Leider haben sich die Verhältnisse in der „Marina“ nicht geändert: kein Klo, keine Duschen, keine Waschmaschinen. Stadt und Eigentümer können sich mal wieder nicht einigen. Erst nachts, als der Wasserspiegel um ca 40 cm sinkt, sehen wir den Steinvorsprung, der dem Betonsteg unter Wasser vorsteht, so dass wir mit Mühe und unter Aufbietung all unserer Fender verhindern können, dass sich White Satin das Unterwasserschiff zerkratzt.
Es sind zwei weitere Regentage angekündigt, aber auch hier fällt nicht ein Tropfen. Im Gegenteil. Wir machen eine herrliche Radtour in westlicher Richtung der Bucht entlang. Dort entdecken wir in Malikia ein noch ursprünglich gebliebenes kleines idyllisches Restaurant mitten in der sonst etwas trostlosen Umgebung. Natürlich essen wir dort zu Mittag: das leckerste Zitronenhähnchen und die köstlichste Spinatlasagne! So gestärkt bewältigen wir die doch bergige Straße wieder zurück.

Inzwischen hat sehr dicht neben uns eine alte Luxusyacht vom Typ Onassis in den 50er Jahren festgemacht. Klein White Satin Zwerg daneben. Vier philippinische Bedienstete dienen dem älteren Ehepaar an Bord – so also auch hier die Schere zwischen Arm und Reich! Das wird uns besonders klar als am nächsten Morgen eine lange Schlange vor dem leer stehenden Marinagebäude ansteht, um Lebensmittel zu empfangen. Quasi Tafel auf griechisch.