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Eingeweht

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Die nächsten zwei Tage und Nächte sind hauptsächlich davon bestimmt zu beten, dass der Anker hält! Die aufkommenden Wellen branden schon ans Schiff, da wir bei 2,80 m Tiefe schon beinahe am Strand liegen. Der Wind wird immer stärker, was für uns Schrecken bedeutet, kommt den Surfern besonders den Kitsuergere reht! Einige murren schon, dass wir ihnen im Weg liegen. So entschließen wir uns den Anker zu lichten und uns weiter östlich in der Bucht zu versetzen. Hier fühlen wir uns etwas sicherer für die kommende Nacht, in der es 6 Bft von Nordost fegen soll.

Gegen Nachmittag und Abend nehmen Wind und Welle noch stärker zu. White Satin schwankt wie eine Weltmeisterin, und wir schrappen so knapp an Seekrankheit vorbei – und das vor Anker! Es fegt noch die ganze Nacht weiter, wobei der Anker bombenfest sitzt und wir auch etwas ruhiger liegen da der Wind gedreht hat und nun von Land kommt. Es sind hauptsächlich die Geräusche in Mast und Wanten und die Schiffsbewegung, die Angst produzieren. Inzwischen geht die Sonne unter, nicht aber ohne noch vorher einmal ordentlich etwas für die Optik getan zu haben:

Blick von unserem Ankerplatz auf Limnos auf den Berg Athos

So wird es aber dann mit Oropax eine halbwegs erträgliche Nacht.

Der nächste Tag tut so, als sei nichts gewesen! Blauer Himmel, Sonnenschein und glatte See. Deshalb RUDERN wir an Land, machen einen Spaziergang und essen zum zweiten Mal vorzüglich in der kleinen Strandtaverne. Wir kommen mit den Surfern aus Bayern etwas mehr ins Gespräch. Z.B. erfahren wir, dass der Surfergruß „Hang loose“ heißt. Das gibt natürlich viel Anlass lustig zu spekulieren, was denn nun loose hängen soll…so erfahren wir auch, dass die uns unbekannten schmetterlingartigen Segel Wings heißen und auf einem Surfbrett mit Foils benutzt werden, weshalb sich das Surfbrett vollständig aus dem Wasser hebt. Und wir erfahren, dass sie immerhin 15€ pro Nacht auf dem Naturcampingplatz zahlen müssen.

Wir verabschieden uns, da es am nächsten Tag weiter nach Myrina gehen soll. Es gibt ein wirklich kleines Wetterfenster von nur 4-5Bft und Wellen nur bis zu 1,5 m aus Nordost. Wir wandern noch ein wenig den Strand lang und erklimmen die meterhohen Dünen. Die Sand/Matschmischung soll angeblich schon in der Antike Heilwirkung gehabt haben.

Aber wir entdecken auch eine Sandwüste, die überbordend bewachsen ist von Strandlilien!

Dann rudern wir problemlos zum Boot zurück und können uns auf eine ruhige Nacht freuen.

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