Nach einer kühlen Nacht wollen wir heute los. Noch der letzte Einkauf beim Bäcker mit dem super Landbrot aus dem Holzofen, Zahlen bei der Hafenpolizei (5 € die Nacht!!!) und Wasser holen. Dann los. Allerdings stellen wir zu unserem Leidwesen fest, dass unser so BOMBIG festliegender Anker deshalb so bombig festliegt, weil er unter einer anderen Kette liegt! Zunächst vermuten wir unter der Ankerkette des Nachbarliegers, doch als der extra herausfährt und feststellt, dass er nicht über unserem Anker liegt, schwant uns Schreckliches: unser Anker liegt unter einer dicken querliegenden Kette auf dem Grunde des Hafens… WD muss tauchen, und tatsächlich gelingt es ihm mit Hilfe einer Leine, die er in 4m Tiefe an der Kette befestigt, eben diese so anzuheben, dass der Anker hervorgezogen werden kann. DER HELD mal wieder!!! Das Manöver hat uns eine Stunde gekostet. Aber egal, jetzt sind wir nur noch froh, es geschafft zu haben frei zu kommen. Da hat sich WD erstmal einen heißen Kakao verdient!!!
Wir räumen die diversen Leinen und Ankerketten auf, ziehen das Dingi hoch und können nun in aller Ruhe unsere geplante Fahrt in den Golf von Moudros antreten. Mit dem Groß und Motor schaffen wir’s dann auch problemlos – ohne weitere Zwischenfälle! wWir sehen sogar einen (!) Delphin, der aber nicht weiter an uns interessiert ist. Überhaupt hält sich die Delphingemeinde ziemlich zurück in letzter Zeit.
Am späten Nachmittag tut sich vor uns die riesige Moudrosbucht auf. Hier lag im Ersten Weltkrieg die gesamte britische Flotte, um in die entsetzliche Schlacht von Gallipoli in den Dardanellen gegen die Türkei mit 100.000 Toten aufzubrechen. Kaum vorstellbar, dass die jetzt verlassenen Ufer und einsamen Buchten voll gepackt mit Kriegsschiffen und -material aller Art waren. Wir erreichen unseren einsamen Ankerplatz, der Freshwater Bay, die uns guten Schutz bieten wird. Endlich wieder baden und herrliche Ruhe!