Drei Tage Myrina! Wo soll man da anfangen zu schreiben?!
Erstmal müssen wir uns dreimal umlegen, da es beim ersten Mal längsseits keine funktionierende Wassersäule gibt. Wir haben ja eine Karte dafür im Hotel Lemnos gekauft. Da es aber ziemlich fegt, müssen wir auf ein Windloch warten, ehe wir herüber an den Hauptkai (auch längsseits) festmachen. Ein Mensch von der Hafenpolizei kommt und sagt, wir sollen weiter zurück. Das tun wir auch. Nach einer halben Stunde kommt ein weiterer Hafenpolizist und teilt uns sehr bestimmt mit, dass wir so überhaupt nicht liegen können. Nur mit Heckanker ist möglich, da er noch drei weitere Schiffe erwartet und wir zu viel Platz einnehmen. Das tut dann auch der inzwischen angekommene Tscheche bevor wir unser Manöver beginnen. Leider hat sich unsere Ankerleine so vertörnt, dass wir erst einmal länger im Kreis fahren müssen, ehe WD die Leine fertig machen kann. Dann aber gelingt uns unser Anlegemanöver problemlos. WD überprüft die Festigkeit der Leine, der Anker sitzt BOMBENfest!
Zunächst stellen wir fest, dass die Stadt voller Leben ist, und zwar überwiegend griechischem, weniger touristischem. Die wunderschön von Weinlaub überdachte Hauptstraße ist gesäumt von Läden aller Art. Da fehlt es nicht an Benetton etc. Es gibt Unmengen von (guten) Schmuckläden. Vermutlich kaufen dort die älteren Urlaubsreisenden aus Australien ein – ehemalige Auswanderer aus Limnos, die man überall antrifft.
Leider hat es angefangen zu regnen, und die Temperaturen sind gefallen. Nachts frieren wir sogar ziemlich.

Am Tag 2 fahren wir mit den Rädern einkaufen (bei Lidl!!!), doch besuchen wir auf dem Weg dorthin das kleine aber sehr gut geführte Archäologische Museum. Bereits zu Urzeiten gab es hier Ansiedlungen, Ruinen und Ausgrabungen sind überall zu finden. Die Geschichte der Insel wird gut beschrieben – und wie die Limnioten sagen, war hier die Wiege der Demokratie!
Beim abendlichen Bummel entdecken wir einen tollen Laden, der alle Produkte der Insel führt. Vor allem hat er die Weine, die wir von einer Kellerei (Myrm) schon 2015 so geschätzt hatten. Wir quatschen lange mit dem Inhaber, der in Australien geboren wurde und als 5-Jähriger mit seiner Familie wieder zurück auf die Heimatinsel zurückgekehrt war. Wir kaufen also zwei Flaschen Wein zum Probieren. Und das tun wir auch am Abend – allerdings trinken wir sie nur AN zum Abendessen, das wir heute kochen. Müde geht’s in die Koje, und kaum zu fassen: Es ist wider eisekalt!
Tag 3 widmen wir dem Einkauf diverser Nützlichkeiten: wir haben ein Traum-Hauhaltswarengeschäft entdeckt, geführt von einem älteren Herren, der unter den 500.000 durcheinander liegenden Objekten im Chaos seines Ladens uns tatsächlich eine gute Käsereibe und einen 5-Liter-Eimer hervorzaubert!!! Den Rest des Tages machen wir das Boot einmal gründlich von Innen sauber jetzt da wir Strom und Wasser haben. Dann werden die letzten Köstlichkeiten der Insel gekauft: sechs Flaschen leckeren Insel-Weißwein beim Weingeschäft vom Vortag, und der gute Gemüsehändler wird geplündert.
Zu Abend speisen wir vorzüglich zwar etwas teurer, aber doch besonders in einem ganz kleinen Restaurant am kleinen Fischerhafen (Alia) Fischrisotto und Lamm-Auberginen-Ragout mit Linguine. Wir sind begeistert von der guten Küche, die uns Limnos bisher geboten hat! Wenn das so weitergeht, kehren wir als Kugeln nach Hause zurück!
Morgen soll der Wind nachlassen. Wir werden Myrina verlassen um in den Golf von Moudros zu fahren. Und wieder wollen die Füße nachts nicht warm werden. Es ist 13 Grad!