
letzter morgendlicher Blick von unserem Ankerplatz auf Thassos
Mit wehmütigem Blick zurück verlassen wir Thassos und motoren Richtung Festland zum (unspektakulären) anFanari. Hier soll‘saut unseren Engländern Cherry und Hugh kostenlos Wasser und Strom und genügend Platz zum Anlegen geben.
Unterwegs schaffen wir es doch tatsächlich zweieinhalb Stunden (!) mit dem Drifter nicht schnell aber doch zu segeln. Die Wellen sind zwar nicht hoch, aber leider kabbelig. Es ist ziemlich heiß als wir einlaufen. Im großen Hafenrund, das meist mit Fischer- und kleineren Sportbooten belegt ist, finden wir einen tricky Anlegeplatz zwischen zwei an Murings angebrachten Sportbooten, und zwar an der am Eingang liegenden langen Mauer. Mit Hilfe einer Zange schafft es WD den Strom an der in die Jahre gekommenen Stromsäule anzuschließen. Immerhin – und der Wasserhahn ist direkt daneben.
Der Ort ist ebenfalls etwas in die Jahre gekommen und befindet sich jedoch momentan stark im Aufwind. Man ist total bemüht mit z.B. Mülltrennung und einem Weg für Behinderte ins Wasser am Strand, der somit die Blaue Flagge erhalten kann.
Es gibt entlang der Strandseite viele Cafés und Restaurants. In einem essen wir traditionell aber sehr gut. Der Wirt spricht deutsch! Es wird langsam kühler, und Wolken ziehen auf. In der Tat fängt es spät abends an zu regnen! Jedoch schlafen wir ruhig und tief.
Der nächste Tag ist frisch und sonnig. Der Einkauf im nächsten Supermarkt ist besser mit den Rädern zu erledigen. Danach machen wir eine Radtour entlang einer der Lagunen, in dessen Gebiet Fanari liegt. Der aufkommende Wind macht uns zu schaffen, außerdem sind wir ja ganz schön untrainiert. Aber die Mühe lohnt sich. In einem Salzmarschengebiet ähnlich der Île de Ré gibt es extra Beobachtungsunterstände, so sehen wir auch eine Menge Flamingos, die im Brackwasser herumwaten und auch -flirten. Leider sind sie etwas weit weg.

Es geht gegen den Wind zurück. Froh und erschöpft erreichen wir White Satin, nehmen dort unseren Kaffee und beschließen zu kochen. Die richtige Entscheidung, denn gegen Abend zieht eine dicke Regenfront auf, die uns die Nacht hindurch begleitet. Am nächsten Morgen wollen wir noch eben Wasser fassen, zum Bäcker und los nach Samothraki. Leider aber sagt uns unsere Frischwasserpumpe Ende im Gelände, auch für die Nacht kein Tropfen Wasser mehr! Wir wollen also (auch im Regen und im Dunkeln) Wasser nehmen, doch leider haben wir keinen passenden Anschluss für unseren Schlauch bei diesem komischen Wasserhahn. Was nun? Es gibt kaum intakte Wassersäulen im großen Hafenrund, also müssen wir am nächsten Morgen erfinderisch sein. So füllen wir denn mitten in der Nacht unsere zwei Wasserkanister mit dem gewissen Schüttel- Schlauchtrick ein.
Am nächsten Morgen entscheiden wir uns gegenüber direkt bei den großen Fischerbooten anzulegen, wo wir einen Wasserschlauch sichten. Alles klappt vorzüglich, der Wind ist milder als vorausgesagt, so dass wir gut ablegen und unserem Ziel entgegen motoren können.