Am Samstag früh lichten wir den Anker. Schon jetzt bemerken wir heftige Böen, die sich dann „draußen“ in einen noch heftigeren Wind von 6-7 zunächst aus Ost, dann aus Nord Bft entwickeln! Erst jubeln wir: 7,5 – 8,4 kn (mit ca 1kn Strom!) nur vor der Genua!!! Danach zwischen türkischem Inselchen und vor der Marina kommt es dermaßen heftig, dass wir die Genua einholen und per Motor einfahren müssen. Dabei kommt so manche Gischt über…
In der Marina werden wir von Dimitri im Schlauchboot auf einen Randplatz am Steg gegenüber „unserem“ üblichen in der Lindenstraße gesetzt. Ein schwieriges Unterfangen bei dem heftigen Seitenwind. Aber das Schlauchboot drückt helfend dagegen, als wir parallel zum Steg liegen. Man verspricht uns einen anderen Platz die nächsten Tage. Hier liegen wir extrem schräg – aber egal: wir sind angekommen!

Jetzt wird sich der Ratte gewidmet. Wir verkleben alle nur erdenklichen Löcher und Schlupfwinkel, und dann wird der Deckel gehoben:

Da liegt sie nun. Wir sind heilfroh, dass sie nicht mehr lebt. Gerade als WD sie einpacken will, kommt eine kanadische Nachbarliegerin und fährt sich die Muring in die Schraube! Wir müssen helfen und verstecken unser Tierchen erstmal – wäre eine etwas unschöne Begegnung für unsere Kanadier – und darum zögert sich die Entsorgung unseres Problems hinaus. Aber schließlich findet das Tierchen (Wortlaut WD: eigentlich ganz süß – sie war ja noch so jung) ihren letzten Ruheplatz…

Unsere nächsten Tage sind bestimmt von Putzen und Abbauen. (Apropos: wir legen diesmal das Beiboot auf dem Vordeck zusammen. Das ist ziemlich schwierig. Man sollte doch versuchen es schon auf dem Steg zu tun.) Es ist ungemein heiß und immer wieder fegen heftigste Böen über die Stege hinweg. Jedesmal bekommen wir eine Absage, der Wind sei zu stark zum Umlegen des Bootes. Die Nächte sind zum Glück relativ kühl, so dass wir schlafen können. Jetzt gibt’s nur noch ein Problem: bleiben wir auf diesem unschönen Liegeplatz oder nicht.

Nein, bleiben wir nicht!
Dimitri und Michalis fällt es ein, ausgerechnet im Moment des höchsten Windpeaks des Tages (am Mittag), uns zu verlegen. Michalis schleppt uns erstmal gegen das Nachbarboot (aber ohne Schaden)weil er entgegen meines Ratschlags zu falschen Seite heraus will. Dann aber zieht er uns zurück, so dass wir eine kleine Hafenrundfahrt machen und dann zielstrebig von vorne unseren Liegeplatz in der Lindenstraße erreichen. Zum Glück klappt alles super! Nun können wir entspannt die restlichen Dinge erledigen.
Und am nächsten Morgen nehmen wir Abschied.

Bye bye White Satin, bye bye Samos! Wir werden zwei Monate unendlicher ägäischer Schönheit, der wir täglich begegnet sind, bitter vermissen! Im September sind wir zurück!